Direkt am Achsensee in Tirol liegt in idyllischer Lage der Gasthof Gaisalm, er ist nur mit dem Schiff oder zu Fuß zu erreichen. An diesem abgeschiedenen Ort eine Kanalleitung zu verlegen, ist eine bautechnische Herausforderung, die im Frühjahr 2017 erfolgreich bewältigt wurde. 1.000 Meter PE 100-RC Rohre von Pipelife Austria wurden dabei quer durch den bis zu 130 Meter tiefen Achensee verlegt.
Die einsam gelegene Gaisalm hatte zuvor eine örtliche Abwasserreinigungs- und –beseitigungsanlage, welche nicht an das öffentliche Kanalnetz angeschlossen war. Ziel des Projekts, das zwischen März und April 2017 realisiert wurde, war die Errichtung einer Abwasserdruckleitung in DA 75 mm von der Gaisalm quer durch den Achensee bis zu einem bestehenden Abwassersammelschacht auf der gegenüberliegenden Uferseite.
Die Küchenabwässer werden getrennt von den Fäkalwässern in einen erdverlegten Fettabscheider geleitet. Das vom Fett und Schlamm (Feststoffe, Essensreste) gereinigte Küchenabwasser gelangt über eine Freispiegelleitung weiter in einen neu errichteten Pumpenschacht.
Die Fäkalwässer werden über eine Freispiegelleitung direkt in den Pumpenschacht geleitet. Von dort wird das Abwasser über eine am Seeboden verlegte Abwasserdruckleitung auf die gegenüberliegende Seeseite in einen Pumpenschacht und danach weiter in den AIZ Sammelkanal gepumpt.
Die Kanalleitung liegt ohne weitere Bettung am Seegrund. Steine, die unter dem Rohr liegen, wirken als „Punktlasten“ auf das Rohr ein und verursachen eine hohe Spannung an der Rohrinnenseite. Bei herkömmlichen Rohren kann diese Beanspruchung zur Einschränkung der Nutzungsdauer führen.
Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, entwickelte Pipelife Austria Rohre aus PE 100-RC für die Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung. Rohre aus diesem modernen Werkstoff (RC bedeutet “raised crack resistance“) zeichnen sich durch eine hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber Punktlasten aus und sind äußerst resistent gegen langsames Risswachstum.
Bei der Leitung durch den Achensee kamen Druckrohre aus PE 100-RC in der Dimension DA 75 mm (Druckstufe PN 16/SDR 11) zum Einsatz. Die Rohre wurden in 10 Rollen zu je 100 Metern geliefert und mittels ELGEF Plus Schweißmuffen verbunden.
Am verschweißten Rohrstrang wurden zum Schutz gegen Auftrieb im Abstand von drei Metern Beschwerungsgewichte angebracht. Die entlang des Sees ausgelegte Leitung wurde anschließend in den See gelegt („eingeschwommen“) und mit Hilfe eines Boots in Position gebracht. Danach wurde die Leitung von einer Seite mit Seewasser gefüllt, das Ablassen der Luft wurde über einen Schieber auf der anderen Seite kontrolliert. Das Absenken der Rohrleitung war laut Ing. Baumeister Erich Peer in diesem Fall eine Aufgabe, die viel Fachwissen und Fingerspitzengefühl verlangt, denn die große Tiefe des Sees und der geringe Rohrquerschnitt erschweren die Kontrolle. Die Witterungsbedingungen waren dafür bei diesem Projekt günstig, es ging kein starker Seitenwind.
Erich Peer arbeitet oft mit Produkten von Pipelife und setzt bei Seeleitungen konsequent nur Rohre aus PE 100-RC ein. „Bei Pipelife passt die Qualität der Rohrsysteme und das Service ist auch super. Die Lieferung auf die Baustelle kommt punktgenau und wenn es vor Ort Fragen gibt, dann sind die Mitarbeiter von Pipelife rasch zur Stelle“ hält der Baumeister aus Traunkirchen fest.
Mehr Infos finden Sie in der PIPELIFE AKTUELL Ausgabe 2/2017.