Im Auftrag der Naturfreunde Salzburg wurde eine neue Wasserleitung für das Leopold Happisch Haus errichtet. Dabei kam ein Schutzmantelrohr aus dem Lieferprogramm von Pipelife Austria zur Anwendung. Das Besondere dabei: Der Transport und die Verlegung der Rohrleitung erfolgte per Hubschrauber.
Das Leopold Happisch Haus liegt auf 1925 m im Tennengebirge. Es wurde im August 2018 zum Selbstversorgungsschutzhaus umgebaut. Dazu war es erforderlich, die Wasserversorgung bzw. Abwasserentsorgung (Tropfkörperanlage mit nachgeschalteten Pflanzenkläranlage) auszubauen. Es wurden ein neuer 10 m3 Trinkwasserspeicher aus Edelstahl und ein Nutzwasserspeicher mit 11,5 m3 errichtet. Um den Speicherbehälter mit Wasser zu versorgen, wurde eine Quelle rund 1.800 m entfernt gefasst. Die Quelle liegt ca. 100 Höhenmeter über dem neuen Speicher beziehungsweise ca. 140 Höhenmeter über der Hütte. Die Strecke zwischen Quelle und Speicher wurde mit einem PE100-RC Schutzmantelrohr DN/OD 32, SDR11 im August 2018 verbunden. Die Rohre wurden auf drei Einweg Holztrommeln zu je 600 m aufgewickelt.
Die Hütte ist nur zu Fuß in vier Stunden erreichbar. Es gibt weder eine Straße noch eine Materialseilbahn. Daher mussten alle Materialien und Arbeitsgeräte mit einem Hubschrauber transportiert werden.
Die drei Holztrommeln wurden mit einem Transporthubschrauber an zwei Stellen geflogen. Die Trommel war auf einen Spezialanhänger aufgespannt und wurde am Boden verankert. Der Hubschrauber rollte danach die PE 100-RC Schutzmantelrohre ab und legt sie mit Unterstützung einiger kräftigen Hände ins freie Gelände. Durch die Leitungslänge von 600 m waren nur zwei Verbinder notwendig, um eine Gesamtlänge von 1800 m zu erreichen.
Die Leitungsverlegung dauerte insgesamt nur 138 Flugminuten. Die Leitung wurde nicht vergraben, sie liegt mehr oder weniger frei im Gelände. Lediglich an einigen heiklen Stellen wurde zum Teil verankert bzw. wenn vorhanden mit grünem Almboden zugedeckt.
Ein entscheidender Vorteil von Polyethylen ist die Flexibilität, die bei diesem Projekt eindeutig bewiesen wurde. Rohre aus Polyethylen können bis zur Dimension DN/OD160 aufgewickelt und in mehreren hundert Metern auf die Baustelle geliefert werden. Unter Ausnutzung dieser positiven Eigenschaft von Polyethylenrohren sind die Verlegearten Pflügen und Fräsen möglich.
Die dadurch hohen Verlegeleistungen tragen zur Kosteneinsparung bei. Auf Grund der Flexibilität können bei Sanierung von schadhaften Altrohrleitungen durch Langrohr-Relining die Baugruben kleiner gehalten beziehungsweise bestehende Schächte zum Einziehen der Rohre genutzt werden. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, nicht nur gerade Leitungen zu sanieren.
Wie auch dieses Projekt zeigte, ist es bei einigen Verlegeverfahren nicht immer möglich, ein Bettungsmaterial im geforderten Umfang einzubringen oder es können auch deutlich höhere mechanische Belastungen auftreten. In diesen Fällen empfiehlt Pipelife die Verwendung eines Schutzmantelrohres.
Diese Rohre sind eine Kombination aus einem PE 100-RC Rohr (RC bedeutet "raised crack resistance") und einem abschälbaren Schutzmantel.
Das Mediumrohr aus PE 100-RC zeichnet sich durch eine hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber Punktlasten aus und ist äußerst resistent gegen langsames Risswachstum. Der zusätzliche Schutzmantel schützt das Mediumrohr vor Kerben, Kratzern und Abschürfungen.