Nachhaltiges Pilotprojekt: Trinkwasser-Druckrohre aus chemisch recyceltem Kunststoff im Einsatz für Wiener Wasser

Bei einem Pilotprojekt in Wien-Margarethen kommen erstmals hochwertige Pipelife Trinkwasserleitungen aus einem chemisch recycelten Kunststoff zum Einsatz, die im ISCC Plus zertifizierten Werk in Wr. Neudorf produziert wurden.

Kreislaufwirtschaft – ein entscheidender Faktor für die Zukunft

Der Beitrag zur Kreislaufwirtschaft bei der Verarbeitung und Produktion von Kunststoffen gewinnt immer mehr an Bedeutung und stellt einen wichtigen Aspekt der Nachhaltigkeit dar. Auch vielen Unternehmen, Verbänden und Kommunen ist die Wichtigkeit des individuellen Beitrags bewusst.

Pipelife als kunststoffverarbeitendes Unternehmen sieht sich als Vorreiter für dieses wichtige Thema. Das Werk Wr. Neudorf ist daher seit November 2023 ISCC PLUS zertifiziert - ein lückenloser Beleg für die Nutzung von nachhaltigen Rohstoffen entlang der gesamten Lieferkette und ein Garant für die Einhaltung höchster Nachhaltigkeitsstandards.

Ein Pilotprojekt im 5. Wiener Gemeindebezirk zeigt, wie gelebte Nachhaltigkeit als Ergebnis einer gesamtösterreichischen Wertschöpfungskette funktionieren kann:

Im Zuge einer Trinkwasserleitungserneuerung werden von Juni bis Oktober 2024 hochwertige Aqualine RC Robust Trinkwasserdruckrohre eingesetzt, die aus chemisch recyceltem Ethylen hergestellt wurden. Der Rohstoff wurde von der Firma Borealis geliefert.

Über die erfolgreiche Umsetzung des Projekts zeigt sich Frank Schneider, Commercial Director für wienerberger Österreich und Pipelife Austria, erfreut: „Kreislaufwirtschaft ist eine wichtige Säule im Nachhaltigkeitsprogramm von wienerberger. Dieses spannende und zukunftsweisende Projekt zeigt, dass durch den Einsatz entsprechender Recycling-Technologien auch Rohrsysteme für hohe technische Anforderungen realisierbar sind.“

Trinkwasserrohre aus chemisch recyceltem Werkstoff

Zwischen der Ziegelofengasse und der Straußengasse im 5. Wiener Gemeindebezirk werden bestehende Wasserversorgungsleitungen erneuert. Dabei kommen aus einem chemisch recycelten Werkstoff gefertigte Aqualine RC Robust Trinkwasserdruckrohre (PE-100 RC mit Außendurchmesser 160 mm in SDR11 bis 16 bar) von Pipelife zum Einsatz.

Die langlebigen Rohre mit additivem Schutzmantel eignen sich besonders für herausfordernde Verlegesituationen, wie beispielsweise Berstlining oder dem Spülbohrverfahren. Letzteres kam auch abschnittsweise bei der Verlegung in Wien zum Einsatz, weswegen sich der ausgewählte Rohrtyp ideal für dieses Projekt eignet.

Insgesamt werden 55 Stangen mit je 12 Metern aus dem wiederverwerteten Rohstoff für den 660 m langen Abschnitt verlegt. Die Arbeiten führt das Installationsunternehmen Kraft & Wärme Rohr- und Anlagentechnik GmbH durch.

Chemisches Recycling als richtungsweisender Schritt für noch mehr Nachhaltigkeit in der Rohrproduktion

Der recycelte Werkstoff für die Produktion der Aqualine RC Robust Trinkwasserrohre für das Projekt wurde von Borealis hergestellt und ins Pipelife Werk geliefert.

Die Produktion von Trinkwasserdruckrohren aus recyceltem Kunststoff stellte aufgrund der hohen Reinheits- und Qualitätsanforderungen an Materialien, die in sensiblen und anspruchsvollen Anwendungen verwendet werden, eine erhebliche Herausforderung dar. Der Durchbruch gelang Borealis mit der innovativen Borcycle™ C Technologie. Diese ermöglicht es, polyolefinbasierte Wertstoffe chemisch zu neuen Kunststoffen in Neuwarequalität zu recyceln, die selbst höchste Leistungs- und Qualitätsstandards für Trinkwasserleitungen erfüllen. So gibt es bei der Verarbeitung der Rohre aus derartigem Rezyklat keine Unterschiede hinsichtlich Qualität, Sicherheit und Lebensdauer. Sie können wie gewohnt geschweißt und verlegt werden.

Was macht den Unterschied aus?

Beim deutlich bekannteren, mechanischen Recycling von Kunststoffen werden die Werkstoffe sortiert, zerkleinert und aufbereitet, um so Sekundärrohstoffe herzustellen, die dann erneut in den Produktionskreislauf einfließen und verarbeitet werden. Produkte aus mechanisch hergestelltem Rezyklat bewähren sich beispielsweise im Kabelschutz oder in der Regenwasser-Bewirtschaftung. Mechanische Verfahren können jedoch nicht mit chemischem Recycling verglichen werden.

Beim chemischen Recyclingverfahren Borcycle™ C werden die chemischen Verbindungen der Kunststoffabfälle durch komplexe Prozesse aufgespalten, und so neue Monomere (Ethylen) hergestellt. Diese sind chemisch gleich mit den ursprünglich verwendeten, jedoch erdölbasierten Monomeren. Die so gewonnenen Materialien können problemlos für die Herstellung von Produkten mit hohen Reinheitsanforderungen, wie zum Beispiel Trinkwasserrohren, genutzt werden.

Nachweislich nachhaltig - zertifiziert und lückenlos nachverfolgbar

Der von Borealis aus chemisch recyceltem Ethylen durch Polymerisation gefertigte Werkstoff „Borealis BorSafe™ Bc HE3490-LS-H-90“ (PE 100-RC) ist im vollen Umfang normkonform gemäß ÖNORM EN 12201-1, nach ISCC PLUS zertifiziert und auch ÖVGW zugelassen, um höchste Sicherheit bei der Trinkwasserversorgung zu gewährleisten.

Durch die ISCC PLUS Zertifizierung des Pipelife Werks in Wiener Neudorf ist die gesamte Lieferkette vom Ausgangsstoff bis zum fertigen Produkt nachvollziehbar, überprüft, audiert und zertifiziert.

Keine Abstriche bei Qualität und Sicherheit

Die Anforderungen an Trinkwasserleitungen sind generell sehr hoch, um einer sicheren Versorgung mit unserem wichtigsten Gut gerecht zu werden. Umso wichtiger ist es, dass dieses Pilotprojekt aufzeigt, welche Möglichkeiten chemisch recycelte Rohstoffe bieten. Sie leisten einen wichtigen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft und für mehr Nachhaltigkeit – und das ohne Einschränkungen in Bezug auf Qualität, Produkteigenschaften und Sicherheit.

Übersicht der Zertifikate und Zulassungen

  ÖNORM ÖVGW/GRIS ISCC PLUS

ÜA

Werkstoff Borealis BorSafe™ Bc HE3490-LS-H-90

ÖNORM EN 12201-1

Reg. Nr. 001284

  ja PE (Polyethylen)

Aqualine RC Robust Rohre

ÖNORM EN 12201-2    

Reg. Nr. 000174

ÖNORM B 5014-1 

Reg. Nr. 000860           

ÖVGW/GRIS QS-W 405/1

Reg. Nr. W1.586

                                  

ja

ISCC Plus Zertifikat

ÜA Registrierung nach ÖNORM B 5014-1   

Reg. Nr.  R-1S.2.1-21-17471        


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